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Favorite Spring Wien in Sanierung; Foto: Ulreich Bauträger
Favorite Spring Wien in Sanierung; Foto: Ulreich Bauträger

Studie: Beurteilung der Langzeitbewährung von WDVS

Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP hat über ein Jahrzehnt Wohngebäude mit WDVS begutachtet und ihre Dauerhaftigkeit geprüft. Wir haben das Fazit.

Durchgeführt wurde die Studie im Auftrag des deutschen Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM). Die Studie fusst auf der ersten Objektbesichtigung im Jahr 1975 an insgesamt 93 Bauten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Kontrolluntersuchungen erfolgten 1983 und 1989, 1995, 2004 und 2014. 2022 wurde die Begutachtung wie 2014 an den bestehenden Gebäuden durchgeführt sowie auch das Spektrum der WDV-Systeme durch Holzfaser (HFD)- und Polyurethan (PUR/PIR) – Dämmplatten erweitert.

Durch die Erweiterung der Dämmsysteme soll ein breiter Querschnitt möglicher WDVS am Markt und ihre Langlebigkeit beurteilt werden. Der Bericht umfasst 66 Seiten und fasst zusammen:

Die wiederholte Begutachtung von 11 mehrgeschossigen Wohngebäuden mit verschiedenen WDV-Systemen, die bereits bis zu 53 Jahre alt sind, kann mit folgenden Ergebnissen zusammengefasst werden: Die meisten Systeme sind seit knapp 20 Jahren nicht überarbeitet worden und zeigen nur vereinzelt leichte technische Mängel in Form von Rissen und Blasenbildungen auf. Die meisten Fassaden sind schadensfrei und es kommt an diesen Fassaden zu deutlichen Vergrauungen und teilweiser starker Abzeichnung der Dämmstoff-Befestigungsdübel bzw. einzelner Plattenstöße in der Fläche und an der Gebäudeecke. Eine Verwitterung bzw. Abwitterung der Anstriche ist bei den Objekten festzustellen.

Bei den Objekten, die eine WDVS Aufdopplung haben, zeigen sich zum heutigen Zeitpunkt keine Schäden. Wie bereits schon bei der Begutachtung 2014 festgestellt wurde, kommt es vereinzelt in Bodennähe zu einer Algenbildung an der Fassade. Vergrauungen und damit verbundene Abzeichnungen von Befestigungssystemen (Dübeln) sind inzwischen an vielen Fassadenbereichen unabhängig von der Ausrichtung zu erkennen. Die Fassaden in Richtung Nord und West weisen im Verhältnis aber deutlich stärkere Vergrauungen auf, als die Süd- und Ostfassaden.

Bei einem System waren 2014 in Folge eines Anstriches Mängel am Putz erkennbar. Damals waren an den Fassaden teilweise Blasen und netzartige Risse erkennbar sowie sichtbare farbliche Veränderungen des Putzes/Anstriches, die nicht auf Ablaufspuren zurückzuführen waren. Inzwischen wurden an diesem Gebäudekomplex die damals betroffenen Fassaden neu überarbeitet. An anderen Stellen, die seit der letzten Begutachtung nicht offensichtlich überarbeitet wurden, zeigen sich inzwischen ebenfalls farbliche Veränderungen und vereinzelte Abplatzungen. Die als »Vergrauung« bezeichneten Veränderungen können durch Verschmutzung oder durch Veralgung verursacht sein. Beide Ursachen wurden an den Objekten festgestellt.

Im Rahmen der Begutachtung 2022 wurden elf weitere Gebäude aufgenommen, um einen größeren Querschnitt verschiedener WDVS Materialen zu bekommen. Es sind Gebäude mit PUR/PIR, Holzweichfaser und ein weiteres mit Mineralwolle aufgenommen worden. Das Alter dieser WDV-Systeme liegt bei 23 44 Jahren. Wie bereits oben beschrieben, sind an diesen Gebäuden keinerlei technische Mängel zu beanstanden. Einige Systeme wurden lediglich ein zweites bzw. drittes Mal gestrichen.

Abschließend kann zusammengefasst werden, dass es an keinem der begutachteten Gebäude zu einem übermäßig starken Algenbewuchs auf den Fassadenflächen gekommen ist. Lediglich in Bereichen, an denen eine starke Begrünung in der Nähe der Gebäude vorhanden ist, kommt es zu deutlichem Algenwachstum.

Der Wartungsaufwand aufgrund von Mängeln ist bei den betrachteten WDVS-Systemen sehr gering und die Dauerhaftigkeit der Systeme ist bei Verwendung der richtigen Materialkombination und nach teilweisen erneuten Anstrichen ebenfalls als sehr gut und mangelfrei über einen langen Zeitraum einzustufen.

Details finden Sie im Bericht hier.