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Konjunkturradar 2024
Erhoffter Aufschwung lässt auf sich warten.

Konjunkturradar Österreich 2024

Das Konjunkturradar veranschaulicht Trends in der österreichischen Wirtschaft anhand von Echtzeit-Indikatoren. Herausgegeben wird es von der Wirtschaftskammer Österreich. Fazit zur aktuellen Entwicklung und Ausblick: Schwache Konjunktur hinterlässt Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Die Europäische Kommission erwartet für 2024 ein Wirtschaftswachstum von 0,6 % in Österreich.

„Die österreichische Wirtschaft befindet sich noch in einer Rezession. Von ihr sind insbesondere die Industrie und der Bausektor betroffen. Dies macht sich auch immer mehr auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar: Die Zahl der offenen Stellen sinkt und die Arbeitslosigkeit steigt. Günstig für die wirtschaftliche Entwicklung ist hingegen die abflachende Inflationsdynamik in der Eurozone, die Hoffnungen auf Zinssenkungen nährt. Aufgrund des schwachen Jahresbeginns und der hohen geopolitischen Unsicherheit wird für 2024 bloß mit einem verhaltenen Wirtschaftswachstum gerechnet.“ So das Konjunkturradar im Februar 2024.

 

Konjunkturradar Österreich: economic-sentiment-indicator
Konjunkturradar Österreich: economic-sentiment-indicator

 
Rezession in der Industrie dauert an
Die Industrie und der Bausektor befinden sich weiterhin im Abschwung. Auf diesen Befund deuten die Einschätzungen der Unternehmen hin. Grund dafür ist vor allem die schlechte Auftragslage. Sehr stark getrübt sind weiterhin die Einschätzungen in der energieintensiven Papierindustrie, die sich vom Energiepreisschock bislang nicht erholt hat. Besser als im produzierenden Bereich fällt der Ausblick des Dienstleistungssektors aus, im Einzelhandel überwiegen jedoch gedämpfte Geschäftserwartungen.

 

Neuaufträge Produktion Österreich 2024

 

Kurs auf Stagnation im Jahresausblick
Die Einschätzungen der Einkaufsmanager zur Entwicklung der Industrieneuaufträge sind weiterhin rückläufig. Aufgrund der seit vielen Monaten währenden Nachfrage-schwäche wird weniger produziert. Die schwache Auftragslage kann teilweise durch den Abbau von Lager-beständen gedeckt werden. Die Produktionserwartungen deuten allerdings an, dass der Abwärtstrend in den nächsten Monaten zu Ende gehen könnte. Denn auf Jahressicht wird immerhin eine Seitwärtsbewegung erwartet.

 

Erzeuger- Verbraucherpreise 2024

Österreichs Inflation im Spitzenfeld des Euroraums
Österreich hatte im Jänner die dritthöchste Verbraucherpreisinflation im Euroraum. Nur in Estland und Kroatien war sie noch höher. Die seit einem halben Jahr sinkenden Erzeugerpreise signalisieren als Vorlaufindikatoren, dass die österreichische Verbraucherpreisinflation weiter zurückgehen dürfte. Da dies aber langsamer als im Eurozonen-Durchschnitt passiert, bleibt der Lohndruck hierzulande höher. Ohne einen entsprechenden Produktivitätsausgleich sinkt die Wettbewerbsfähigkeit.

 

Arbeitslosigkeit Branchen Österreich 2024

Arbeitslosigkeit steigt, speziell in der Industrie
Der Konjunkturabschwung zeigt sich immer deutlicher auf dem Arbeitsmarkt. Ende Jänner waren 8,0 % mehr Menschen arbeitslos oder in AMS-Schulungen als vor einem Jahr. In der Herstellung von Waren ist der Anstieg mit fast 14 % aufgrund der langanhaltenden Auftragsschwäche besonders gravierend. Gleichzeitig ist die Anzahl der offenen Stellen stark zurückgegangen. In der Herstellung von Waren gibt es um 26 % weniger offene Stellen als im Vorjahr, gesamtwirtschaftlich liegt der Rückgang bei 19 %.

 

Arbeitskräfte horten Österreich 2024

 

 
Labour Hoarding nimmt ab
Der Arbeitskräftemangel während der Pandemiejahre hat dazu beigetragen, dass Unternehmen ihre Beschäftigten trotz rückläufiger Geschäftsaussichten behielten. Dieses Phänomen wird als das Horten von Arbeitskräften (Labour Hoarding) bezeichnet. Die fortwährend schwachen Geschäftsaussichten führen aber dazu, dass es sich Betriebe zunehmend nicht mehr leisten können, Stellen trotz fehlender Auslastung zu halten.

Hier geht’s zum Konjunkturradar mit detaillierten Indikatoren und Grafiken.

Berichte als PDF
Februar 2024: Ausgabe 20.2.
Jänner 2024: Ausgabe 18.1.
Dezember 2023: Ausgabe 7.12.

Das nächste Up-date gibt’s im März 2024.