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Foto: Global2000

Wohnbaupolitik – eine Misere

Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 hat im April eine Studie vorgestellt, in der die Wohnbaupolitik der Bundesländer bewertet wurde. Warum? Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist es notwendig, so schnell wie möglich aber spätestens bis 2050 vollständig auf erneuerbare Energien zu setzen. Die Studie kürt kein Bundesland zum Klimaschutz-Pionier, doch enttarnt die Schlusslichter

Die vorliegende Studie zeigt, wie die Bundesländer im Vergleich zueinander beim Heizen und Sanieren liegen. Die beiden wesentlichen Bewertungskriterien waren a) Ausstieg aus Erdöl/Erdgas für Raumwärme, b) Steigerung der thermischen Gebäudequalität. Das Resümee: Wien, Vorarlberg, Steiermark und Niederösterreich sind in der „Verfolgergruppe“. Das Burgenland, Kärnten, Salzburg, Tirol und Oberösterreich haben noch größeren Nachholbedarf.

Alarmsignal bei niedriger Sanierungsrate
Im Bereich der Gebäudeeffizienz und insbesondere der Gebäudesanierung schneiden alle Bundesländer schlecht ab. Wurden im Jahr 2010 noch 1 % der Gebäude in Österreich pro Jahr einer umfassenden thermischen Sanierung unterzogen, sind es derzeit nur noch 0,5 %. Das Ziel der österreichischen Energiestrategie ist aber eine Steigerung auf drei Prozent. Kein Bundesland konnte in dieser Kategorie punkten, wobei die Schlusslichter das Burgenland (0,2 %), Wien (0,2 %) und Salzburg (0,0 %) bilden. Wien gibt bundesweit pro Kopf am meisten für Gebäudesanierung aus.

Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000 sagte: „Statt die Anzahl der Gebäudesanierungen pro Jahr zu verdreifachen, wurde sie halbiert, das ist ein deutliches Alarmsignal. Insbesondere in Salzburg ist eine vertiefende Analyse des drastischen Einbruchs notwendig. Es braucht jetzt deutlich mehr Anstrengungen in allen Bundesländern, auch in Wien ist Handlungsbedarf. Hier wird vergleichsweise viel Geld für die Gebäudesanierung ausgegeben, aber die Möglichkeit von thermisch-energetischen Sanierungen sollte noch viel stärker mitgedacht werden.“

 

Hier geht´s zur Presseinformation von GLOBAL 2000.


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PDF icon Report Wohnbaucheck GLOBAL 20002.98 MB