Fachlexikon
Armierungsmasse; Armierungsmörtel
Dient zur Herstellung eines ebenen und einheitlichen Untergrunds, um weitere Deckbeschichtungen auf den Dämmplatten anbringen zu können. Die Armierungsmasse kann aus Kunstharzdispersionen oder aus werkseitig vorgemischten Trockenmörtelmischungen bestehen. Zur besseren Stabilität und um Oberflächenrisse zu vermeiden, wird in die Armierungsschicht Armierungs-/ Bewehrungsgewebe eingearbeitet.
Aufdoppelung
Sanierung von Wärmedämmverbundsystemen (Dämmung auf Dämmung). Sie nutzt die bestehende Dämmschicht als Auflage für das neue WDVS. Der Rückbau des alten Systems entfällt, die alte Dämmschicht bleibt zudem als zusätzliche Dämmung bestehen und schützt weiterhin vor Wärmeverlusten.
Behaglichkeit
Beschreibt den Luftzustandsbereich, in dem sich der Mensch am wohlsten fühlt. Da Behaglichkeit subjektiv empfunden wird, gibt es keine strengen physikalischen Grenzen, sondern einen Behaglichkeitsbereich. Parameter sind Temperatur, relative Luftfeuchte, Luftgeschwindigkeiten u.a.
Bewegungsfuge
Bewegungsfugen bringt man zwischen zwei Bauteilen oder Bauwerken an, um Bewegungen (z.B. durch Dehnung) zu ermöglichen. So können schädliche Spannungen verhindert werden. Bewegungsfugen müssen im Wärmedämmverbundsystem übernommen werden.
Bewehrung (Armierung)
Eine Armierung (oder Bewehrung) verstärkt die mechanische Festigkeit von Bauelementen – sie hilft, Risse des Unter- /Armierungsputzes zu vermeiden. In der Regel besteht die Bewehrung aus beschichteten Textilglasgittergeweben.
Blower Door
Test zur Messung der Luftdichtheit eines Objekts (auch: Differenzdruck-Messverfahren ). Das Verfahren dient dazu, Leckagen (undichte Stellen) in der Gebäudehülle aufzuspüren und die Luftwechselrate zu bestimmen.
Dämmstoff
Material mit geringer Wärmeleitung zur Dämmung von Gebäuden, Anlagen etc. Die am weitesten verbreiteten Dämmstoffe für Gebäude sind Styropor® (EPS), Mineralwolle.
Dampfbremse
Baustoff mit hohem Wasserdampfdiffusionswiderstand, zur Einschränkung der Diffusion. Vor allem bei Außenwänden aus Leichtbau.
Diffusion
Diffusion ist das Vermischen von Molekülen in Folge ihrer thermischen Bewegung. Sie tritt in Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern auf. Aufgrund der großen Beweglichkeit der Gasmoleküle verlauft sie bei Gasen am schnellsten.
Dübel
Mechanisches Befestigungselement zur Verankerung des WDVS am Bauwerk. Dübel dienen der Aufnahme von axial eingeleiteten Zugkräften und ihrer Weiterleitung in den tragenden Untergrund.
Energieausweis
Dokument zur energetischen Bewertung eines Objekts. Der Energieausweis beinhaltet Angaben über den energetischen Zustand des Gebäudes (Heizwärmebedarf, Energiebedarf), legt energetische Mängel dar und liefert Verbesserungsvorschläge.
EPS
siehe Polystyrol-Hartschaum-Dämmplatten.
Fassadenprofile
Fassadenprofile können zur Verschönerung auf Wärmedämmverbundsysteme geklebt und beschichtet werden. Sie erlauben eine dreidimensionale Strukturierung der Fassade und sind in den unterschiedlichsten Formen und Abmessungen erhältlich, z.B. für Kopfsteine, Fensterbankprofile, Rundbögen oder Gesimse.
Fensterbänke
Bereits vorhandene Fensterbänke müssen vor dem Anschluss des WDVS genau kontrolliert werden. Es gibt inzwischen ausgereifte Lösungen: Aluminium-Fensterbänke, die auch seitlich schlagregendicht sind. Sie haben zudem spezielle Bordprofile, die in der Lage sind, thermische Längenänderungen aufzunehmen.
Gesamtenergiebilanz
Setzt sich zusammen aus dem Heizenergiebedarf und dem Bedarf an Strom, Warmwasser und aller Verbraucher in einem Haushalt. Energiebilanz ist allgemein die Bilanzierung der Energieströme eines offenen oder geschlossenen Systems. Eine negative Energiebilanz steht für einen Energieverlust, eine positive Energiebilanz für einen Energiegewinn des Systems. Der Begriff Energiebilanz beschreibt in Bezug auf nachhaltige Produktionsmethoden den gesamten Aufwand zur Herstellung, zum Betrieb und zur Weiterverwertung (Entsorgung oder Recycling) von Produkten.
Heizenergieeinsparung
Heizenergieeinsparung meint die Brennstoffmenge, die durch die Wärmedämmung der Gebäudehülle (z.B. bei der energetischen Sanierung von Altbauten) eingespart wird.
Heizgradtage
Die Heizgradtagzahl bezieht sich auf alle Heiztage der Heizperiode. Es ist die Summe der täglichen Differenzen zwischen der mittleren Raumtemperatur von 20 °C und der mittleren Außenlufttemperatur. Ein Heiztag ist ein Tag, an dem das Tagesmittel der Lufttemperatur unter 15°C liegt.
Hellbezugswert
Der Hellbezugswert ist ein Maß für den Reflexionsgrad einer bestimmten Farbe. Er bewegt sich zwischen 0 % (schwarz) und 100 % (weiß). Generell gilt, dass möglichst helle Farbtone (> 25 %) für Wärmedämmverbundsysteme auszuwählen sind. Damit wird die Oberflächentemperatur bei Sonneneinstrahlung und so die thermische Spannung gering gehalten. Geringere Hellbezugswerte sind immer mit dem jeweiligen Systemanbieter abzustimmen.
HWB (Energiekennzahl)
Der Heizwärmebedarf ist die errechnete Wärmemenge, die dem zu beheizenden Objekt zusätzlich zu den Wärmegewinnen aus dem Fremdenergieeinfluss (Sonne, Abwärme von Personen und Geräten) zugeführt werden muss, um die innere Solltemperatur zu halten [kWh/m2a].
Innendämmung
Die Innendämmung ist eine bauphysikalisch ungünstige Maßnahme zur Wärmedämmung von Außenwänden. Das Mauerwerk bleibt im Winter über seinen gesamten Querschnitt kalt und wird im Jahresverlauf den gesamten klimatischen Temperaturdifferenzen ausgesetzt. Sinnvoll eingesetzt werden kann sie bei öffentlichen Räumen (z. B. Kirchen, Sporthallen, Versammlungsräumen), die schnell aufgeheizt werden müssen.
Infolge der Innendämmung müssen keine schweren Außenwandbauteile aufgeheizt werden, somit bleibt die notwendige Heizenergiemenge gering. Bei Verwendung der Innendämmung entstehen gravierende Wärmebrücken, da die Wärmedämmung nur raumhoch und raumbreit eingebaut werden kann. Bei Dämmplatten, die Wasserdampf durchlassen, braucht man zusätzlich innen liegende Sperrschichten. Sie verhindern die Kondenswasserbildung im Wandquerschnitt.
Kleber (Klebemörtel)
Klebemassen sind Produkte, welche die Dämmstoffe mit dem Untergrund verbinden. Es gibt sie auf der Basis von Kunstharzdispersionen oder als werkseitig vorgefertigte Trockenmörtelmischungen.
Kontrollierte Wohnraumlüftung
Lüftungssystem, das dem Gebäude Raumluft, durch Wärmetauscher vorgewärmt bzw. vorgekühlt, zu- bzw. abgeführt. Dadurch werden überschüssige Luftfeuchtigkeit, Luftschadstoffe und Kohlendioxid aus Räumen abtransportiert. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung wird meistens dann eingesetzt, wenn durch gute Abdichtungsmaßnahmen das Gebäudeinnere nur noch wenig Austausch mit der Außenluft erlaubt. Sie wird oftmals in mit einer Wärmerückgewinnung kombiniert. So wird der Wärmeenergieverlust im Gebäudeinneren minimiert.
Kühllast
Eine aus einem Raum abzuführende Wärmemenge, die notwendig ist, um einen vorgegebenen Raumluftzustand zu erreichen oder zu erhalten. Sie teilt sich in äußere Kühllasten (Sonneneinstrahlung, Erwärmung von außen) und innere Kühllasten (Energieumwandlungsprozesse, Erwärmung von innen) ein. Vor allem bei Bürogebäuden mit Glasfassaden zu beachten.
Leichtbau
Bauweise, bei der vor allem leichte Baustoffe wie Holz oder Holzwerkstoffplatten verwendet werden (auch Holzständerbauweise).
Luftwechsel
Nach dem Abdichten von Fugen oder dem Einbau dichter Fenster- und Türelemente, die mit Wärmedämm-Maßnahmen einhergehen, müssen erforderlichenfalls Lüftungsgewohnheiten geändert oder angepasst werden. Ein großer Teil der Lufterneuerung über die Fugen fällt nunmehr weg. Um ein gesundes und angenehmes Wohnklima zu garantieren und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden, ist richtiges Lüften erforderlich.
Fenster ganz offen und gegenüberliegende Tür offen: Querlüftung
(1 bis 5 Min.)
Fenster ganz offen und Türen geschlossen: Stoßlüftung
(5 bis 10 Min.)
Fenster gekippt und gegenüberliegende Tür offen
(Fenster im gegenüberliegenden Raum auch ganz offen): Querlüftung (15 bis 30 Min.)
Fenster ganz offen und Türen geschlossen: 24 bis 75 Min.
Massivbau
Bauweise, die aus massiven Baustoffen wie Ziegel, Beton o. Ä. besteht.
Niedrigenergiehaus
Niedrigenergiehäuser sind meist Neubauten, aber auch sanierte Altbauten, die das gesetzlich geforderte energietechnische Anforderungsniveau (sehr geringer Energiebedarf für Heizwärme und Warmwasser) haben. Der Heizwärmebedarf von Niedrigenergiehäusern darf höchstens 70 kWh betragen. Dies entspricht einem Verbrauch von umgerechnet 7 Liter Heizöl bzw. 7 Kubikmeter Erdgas pro Quadratmeter und Jahr. In NE-Häusern ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung vorhanden.
Oberputze
Putze sind die Beschichtung auf einem Wärmedämmverbundsystem. Als solche müssen sie vielen Anforderungen entsprechen:
Schutz gegen Wettereinwirkung und mechanische Beschädigung
Ansprechende Optik
gut verarbeitbar
geringe Wasseraufnahme
ermöglichen einer hohen Wasserdampfdiffusion
langlebig, unempfindlich gegen Rissbildung
unempfänglich für Pilze, Algen und Schädlinge
Putzsysteme für WDVS werden meist zweischichtig aus Unterputz (Armierungsschicht) und Oberputz (Schlussbeschichtung) hergestellt.
Passivhaus
Bauweise, bei welcher der Heizwärmebedarf 15 kWh/m2 a nicht überschreitet und bei der ebenfalls eine kontrollierte Wohnraumlüftung vorhanden ist. Passivhäuser sind in der Regel Gebäude, die aufgrund ihrer sehr guten Wärmedämmung keine klassische Heizung benötigen. Diese Häuser werden als „passiv“ bezeichnet, weil der überwiegende Teil des Wärmebedarfs über „passive“ Quellen abgedeckt wird (Sonneneinstrahlung, Abwärme von Personen und technischen Geräten). Passivhäuser zeichnen sich durch einen hohen Wohnkomfort gekoppelt mit einem niedrigen Energieverbrauch aus.
Perimeterdämmung
Ist eine nicht sichtbare Dämmung im Erdreich. Bevor das Dämmsystem angebracht wird, ist es notwendig, das Bauwerk abzudichten. Die Dämmung erfolgt mit EPS-Hartschaumplatten höherer Raumdichte (EPS-P) oder speziellen extrudierten Polystyrol-Hartschaumplatten (XPS-R) gemäß geltender ÖNORMEN.
Schallschutz
Alle Maßnahmen, um Geräusche/Lärm abzuschirmen oder die Übertragung von Geräuschen/Lärm zu minimieren.
Schimmel
Entsteht im Innenraum vor allem an Wandflächen, an denen Luftfeuchtigkeit aufgrund niedriger Oberflächentemperaturen kondensiert. Schimmelpilze finden hier ein reiches Nahrungsangebot: Zellulose (Tapeten, Kleister, Holz und Holzwerkstoffe, Gipskartonplatten) oder auch Kunststoffe (wie Wandbeschichtungen, Teppichböden, Bodenbeläge). Darüber hinaus können Staub, Kleidung, Bücher (Bibliotheken) etc. befallen werden. Ein Schimmelpilz kann durch seine Zellbestandteile, seine Stoffwechselprodukte und seine Sporen Menschen und Haustieren schaden oder ihnen zumindest lästig sein (Geruchsbelästigung, allergische Reaktionen, Krankheiten).
Sockelabschlussprofil
Element zum unteren Abschluss des Wärmedämmverbundsystems. Beinhaltet eine Abtropfkante, sodass herablaufendes Wasser nicht von unten in das System eindringen kann.
Systemanbieter
Unternehmen, die Wärmedämmverbundsysteme herstellen oder als komplettes System vertreiben. Diese Wärmedämmverbundsysteme müssen mit CE gekennzeichnet sein. Dabei sind alle Produkte aufeinander abgestimmt und werden als System durch verschiedene Prüfungen bestätigt.
Taupunkt
Jene Temperatur, bei der gasförmiger Wasserdampf flüssig wird. Bei ausreichender Dämmung liegt sie in den äußeren Schichten des Wandaufbaus (Dämmschicht). Luft, die nicht vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist, hat eine relative Feuchte kleiner als 100 %. Das bedeutet, die Luft kann bei gegebener Temperatur weiteren Wasserdampf aufnehmen. Nimmt die Temperatur ab, nimmt die Aufnahmefähigkeit der Luft von Wasserdampf ab. Im Gegenzug steigt die relative Feuchte an. Beim Taupunkt ist eine relative Feuchte von 100 % erreicht. Die Luft kann keinen weiteren Wasserdampf aufnehmen. Es kommt zur Kondensation.
Tauwasserausfall
Das flüssige Wasser, das bei Unterschreitung des Taupunkts ausfällt. Es sollte gering bis gar nicht vorhanden sein. Tauwassereinfall tritt ein, wenn die Taupunkttemperatur der Luft erreicht ist. Das ist besonders dann der Fall, wenn in den Wintermonaten warme Raumluft durch Konvektion in einem Wärmedämmstoff eindringt. Feuchtigkeit mindert, je nach Konzentration, den Wärmedämmwert und kann zu Bauschäden führen.
Temperaturverlauf
Wärme bewegt sich immer von Stellen mit hoher Temperatur zu Stellen mit niedriger Temperatur. Sind beide Temperaturen sowie die Wärmedurchlasswiderstände bekannt, kann der Temperaturverlauf in einem Bauteil ermittelt werden. Der Temperaturabfall in den einzelnen Schichten steht im Verhältnis zu dem jeweiligen Wärmedurchlasswiderstand bzw. Wärmeübergangswiderstand.
Thermografie
Aufnahme der Gebäudehülle mit einer speziellen Kamera. Mit Thermografie wird die für das menschliche Auge unsichtbare Wärmestrahlung (Infrarotlicht) bildlich dargestellt. Rote Stellen auf der Fassade sind warm (schlecht), blaue kalt (gut). Mit Hilfe dieser Wärmebilder können undichte Stellen (Ritzen, Fugen) im Gebäude aufgedeckt werden.
Treibhauseffekt
Durch Verbrennungsvorgänge (Heizung, Kfz-Verkehr, Industrieabgase) gelangen Spurengase und Partikel (CO2, NO, SO2, CO, Kohlenwasserstoffe, Staub, Ruß) in die Atmosphäre. Lichtstrahlen gelangen durch die Lufthülle auf die Erdoberfläche, werden dort unter Wärmeabgabe in Infrarot-Strahlung (IR-Strahlung) umgewandelt. Die IR-Lichtwellen strahlen in den Weltraum zurück und werden durch die erhöhten Anteile von Spurengasen in der Luft dabei behindert. Dadurch heizt sich die Erdatmosphäre wie in einem Treibhaus immer mehr auf. In der Folge beginnen die Eismassen der Pole und die Gletscher abzuschmelzen und die Wasserspiegel der Weltmeere zu steigen. Überflutungen und heftige Unwetter sind die Folge.
U-Wert
Der Wärmedurchgangskoeffizient U zeigt den Wärmestromdurchgang durch eine ein- oder mehrlagige Materialschicht, wenn auf beiden Seiten verschiedene Temperaturen anliegen. Er gibt die Energiemenge an, die in einer Sekunde durch eine Fläche von 1 m2 fließt.
Unterputzmörtel (Armierungsmasse, Armierungsmörtel)
Die Armierungsmasse kann, wie auch Klebemassen, aus Kunstharzdispersionen oder aus werkseitig vorgemischten Trockenmörtelmischungen bestehen. Zur besseren Stabilität und um Oberflächenrisse zu vermeiden, wird in die Armierungsschicht Armierungs-/ Bewehrungsgewebe eingearbeitet.
Wärmebrücke
Wärmebrücken (fälschlicherweise oft als Kältebrücke bezeichnet) sind Bereiche in Bauteilen eines Objekts, durch die die Wärme schneller nach außen transportiert wird als durch angrenzende Bauteile. Im Bereich von Wärmebrücken sinkt bei kalten Außentemperaturen die raumseitige Oberflächentemperatur von Bauteilen stärker ab als in den „Normalbereichen“. Bei Unterschreiten der Taupunkttemperatur fällt Tauwasser (Kondenswasser) aus. An Wärmebrücken besteht die Gefahr von Schimmelbildung. Besonders an Bauteilanschlüssen gilt es, Wärmebrücken durch eine detaillierte Planung und sorgfältige Bauausführung zu vermeiden.
Wärmedämmung
Sammelbenennung für alle Maßnahmen, welche die Wärmeübertragung vermindern. Wärmedämmung ist notwendig, weil Wärme immer bestrebt ist, von einem hohen Temperaturniveau zu einem niedrigeren zu wandern
Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
(abgekürzt WDVS, bekannt als Vollwärmeschutz) ist ein System zum außenseitigen Dämmen von Gebäudeaußenwänden. Das Dämmmaterial (Dämmstoff) wird mit Hilfe von Kleber und/oder Dübel (Tellerdübel) auf dem bestehenden Untergrund (zum Beispiel Ziegel, Kalksandstein, Beton) befestigt und mit einer Armierungsschicht versehen. Die Armierungsschicht besteht aus einem Armierungsmörtel (Unterputz), in dem ein Armierungsgewebe eingebettet wird. Den Abschluss des Systems bildet ein Außenputz (Oberputz), der je nach Anforderung oder gestalterischen Aspekten noch gestrichen wird.
Wärmedurchgangskoeffizient
siehe U-Wert.
Wärmeleitfähigkeit
Physikalischer Begriff, der darüber Auskunft gibt, wie gut oder schlecht ein Material Wärme leitet. Dämmstoffe besitzen eine niedrige Wärmeleitfähigkeit.
Wärmeleitung
Meint das Übertragen von Bewegungsenergie zwischen Stoffteilchen durch das Anstoßen von Molekül zu Molekül. Es erfolgt kein Transport von Materie, sondern nur von Energie. Wärmeleitung wird von folgenden Faktoren beeinflusst: dem Gefüge des Baustoffs, dem herrschenden Temperaturgefälle und den Feuchtigkeitsverhältnissen. Die Wärmeleitung macht unter baupraktischen Bedingungen den größten Anteil der Wärmeleitfähigkeit aus.
Wärmepumpe
Gerät, bei dem durch geringfügig zusätzlich eingebrachte Energie das Medium (Wasser) auf ein höheres Temperaturniveau gebracht wird.
Wärmespeicherkapazität c
Gibt an, wie viel Wärmeenergie im Bauteil gespeichert werden kann [kJ/kg K].
Wärmetauscher
Gerät, bei dem die Wärmeenergie zweier aneinander vorbeiströmender Medien getauscht wird (z.B. kalte Luft wird vorgewärmt).
Wärmeübertragung
Die Wärmeübertragung kann in drei verschiedenen Formen erfolgen: in Form von Wärmeleitung bei festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen; von Wärmemitführung bei flüssigen und gasförmigen Stoffen und von Wärmestrahlung in transparenten Stoffen und Vakuum. Bei Baustoffen wird die Wärmeübertragung durch die Eigenschaft Wärmeleitfähigkeit ausgedrückt.
Wärmeverlust
Konstruktionsbedingter Verlust von Wärme aufgrund von Wärmebrücken, speziell bei erdberührten Bauteilen. Besonders der Übergang im Kellergeschoss zwischen Bodenplatte und erdberührter Außenwand ist ein wärmedämmtechnisch kritischer Bereich. Die Anforderungen an einen Dämmstoff für diesen Bereich gehen über die üblichen Anforderungen deutlich hinaus. Hier muss der im Erdreich eingebaute Dämmstoff den Druckspannungen und Feuchtebelastungen dauerhaft schadensfrei standhalten. Hier hat sich beispielsweise extrudiertes Polystyrol (> XPS) als Dämmung unter lastabtragenden Bodenplatten und in Umkehrdachkonstruktionen bewährt.
Wasserdampfdiffusion
Jener Vorgang, bei dem ein Konzentrationsunterschied von Wasserdampfmolekülen in verschiedenen Schichten der Luft oder eines Bauteils ausgeglichen wird. Je nach Größe des materialabhängigen Dampfdiffusionswiderstands erfolgt der Konzentrationsausgleich langsamer oder schneller. Um die Diffusion zu bremsen oder gar zu unterdrücken, kann eine Dampfbremse eingesetzt werden.
Wasserdampfdiffusionswiderstand
Drückt aus, wie stark ein Baustoff die Diffusion (Ausbreitung) von Wasserdampf verhindert; Messung mittels Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl μ [1].
Windsog
Ist eine senkrecht zur Wand wirkende Kraft infolge von Windbelastung. Windsogkräfte sind in DIN 1055 festgelegt und erzeugen axiale Zugbeanspruchungen in den Dübeln. Die axialen Zugkräfte werden über den Kleber und/oder entsprechende Dübelmengen pro Quadratmeter mit den entsprechenden zulässigen Dübeltraglasten in den Verankerungsgrad abgetragen.
XPS
XPS ist die Abkürzung für Extrudierter Polystyrol-Hartschaum. Im Gegensatz zum Partikelschaum (EPS) ist dieser homogen und feinporiger. Wegen ihrer hohen Druckfestigkeit werden XPS-Platten auch bevorzugt als Perimeter-Dämmplatten eingesetzt.
ZFV
ZFV steht für zertifizierter WDVS-Fachverarbeiter. Die Bezeichnung dürfen nur jene Baufachleute führen, die einen entsprechenden Weiterbildungskurs an einer österreichischen BAUAkademie absolviert haben. Die Zertifizierung muss alle drei Jahre erneuert werden. Die Ausbildung zum ZFV wurde von der Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme initiiert und entwickelt.