Karmeliterhof: vielschichtiges städtebauliches Ensamble

Foto: LOVE architecture and urbanism Zt GmbH
Kategorie: öffentliche Bauten
Jahr: 2011
Ort: Graz
Architektur: LOVE architecture and urbanism Zt GmbH
Verarbeitung: SG-Putz Glettler GmbH
Nutzfläche: 9.855 m2
Projektdauer Sanierung: Januar 2008 - April 2011
Energiekennzahl: 32 kWh/m2a (112 kWh/m2a vor Sanierung)

Detailbeschreibung

Ein vielschichtiges städtebauliches Gefüge wird durch einen Verbindungsbau zu einem zeitgemäßen Gebäudekomplex zusammengefügt. Der Innenhof wurde vom Parkplatz zu einer Grünfläche transformiert. Das Ensemble verbindet die Architektur des Bauwerks aus den 60er Jahren mit den Anforderungen einer modernen Stadtlage. Die Fassade wird zum wärmegewinnender Teil des Energiemanagements.
Das Projekt, ein Bürogebäude der Landesimmobiliengesellschaft, liegt im Zentrum der Grazer Altstadt. Das ursprüngliche Ensemble bestand aus drei Gebäuden von unterschiedlicher Bauqualität und aus unterschiedlichen Epochen. Grundidee war es, diese drei Gebäude durch einen Verbindungsbau zu einem Geviert mit begrüntem Innenhof zu schließen. Die Grazer Tradition der dreidimensionalen „bewegten“ Fassaden wurde zum Ausgangspunkt für die Neugestaltung. Die Architekten entschieden sich für eine Kasten- Doppelfassade mit einer Front aus Sonnenschutzglas und einem umlaufenden Rahmen mit Lüftungsöffnungen. Zum Innenraum hin sind Schiebetüren angebracht, die den eigentlichen Raumabschluss herstellen und für einen natürlichen Luftaustausch sorgen. Im Winter verbessert die Doppelfassade die Energiebilanz durch Nutzung des Sonnenwärmeeintrags und verminderten Wärmeverlust in der Nacht. Der Verbindungsbau schließt die Lücke zwischen dem platzseitigen Gebäude und dem Hofflügel. Der rautenförmige Grundriss in den Obergeschoßen entsteht aus der Forderung nach einer ökonomisch sinnvollen Gebäudetiefe und den Anschlussbreiten der angrenzenden Gebäude. Das Erdgeschoß verjüngt sich in der Mitte, um dem Innenhof und der Passage größtmöglichen Raum zu geben. Die Fassade des Neubaus wurde im Innenhof über die Zubauten geführt und damit an den Neubau gebunden. Das Dach des Verbindungsbaus wird über die erneuerten Dachaufbauten und neuen Gebäudeteile rund um den Innenhof gefaltet. Die historischen Ziegeldächer bleiben vollständig erhalten und kontrastieren mit dem neuen Deckungsmaterial.

Vorher

Nachher