Das Projekt, ein Bürogebäude der Landesimmobiliengesellschaft, liegt im Zentrum der
Grazer Altstadt. Das ursprüngliche Ensemble bestand aus drei Gebäuden von
unterschiedlicher Bauqualität und aus unterschiedlichen Epochen. Grundidee war es,
diese drei Gebäude durch einen Verbindungsbau zu einem Geviert mit begrüntem
Innenhof zu schließen.
Die Grazer Tradition der dreidimensionalen „bewegten“ Fassaden wurde zum
Ausgangspunkt für die Neugestaltung. Die Architekten entschieden sich für eine Kasten-
Doppelfassade mit einer Front aus Sonnenschutzglas und einem umlaufenden Rahmen
mit Lüftungsöffnungen. Zum Innenraum hin sind Schiebetüren angebracht, die den
eigentlichen Raumabschluss herstellen und für einen natürlichen Luftaustausch sorgen.
Im Winter verbessert die Doppelfassade die Energiebilanz durch Nutzung des
Sonnenwärmeeintrags und verminderten Wärmeverlust in der Nacht.
Der Verbindungsbau schließt die Lücke zwischen dem platzseitigen Gebäude und dem
Hofflügel. Der rautenförmige Grundriss in den Obergeschoßen entsteht aus der Forderung
nach einer ökonomisch sinnvollen Gebäudetiefe und den Anschlussbreiten der
angrenzenden Gebäude. Das Erdgeschoß verjüngt sich in der Mitte, um dem Innenhof
und der Passage größtmöglichen Raum zu geben. Die Fassade des Neubaus wurde im
Innenhof über die Zubauten geführt und damit an den Neubau gebunden.
Das Dach des Verbindungsbaus wird über die erneuerten Dachaufbauten und neuen
Gebäudeteile rund um den Innenhof gefaltet. Die historischen Ziegeldächer bleiben
vollständig erhalten und kontrastieren mit dem neuen Deckungsmaterial.